Moderne Technologie zum Schutz des Wildes

Der Jagdverband Weisseritzkreis vertritt die Jägerschaft im Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge. Die ca. 420 Mitglieder sind meist aktive Jäger die diese Tätigkeit maßgeblich als ihr Hobby und im Ehrenamt ausüben. Zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben der Jagd arbeitet der Verband sehr eng mit Organisationen und Verbänden des Landesnaturschutzes, der Forst – und Landwirtschaft zusammen.

Die Jägerschaft stellt sich den Aufgaben der Hege und weidgerechten Jagd des Wildes sowie der Bewahrung bzw. der Verbesserung der Artenvielfalt in unserer Natur. Darüber hinaus widmet sich der Verband der Pflege des jagdlichen Brauchtums, des Schiesswesens, des Jagdhundewesens und der Pflege sowie dem Schutz der Natur. Im Rahmen einer umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit unterstützt der Jagdverband eine Vielzahl von Projekten um das Verständnis für die Natur und des Wildes in der regionalen Bevölkerung zu vermitteln und zu verbessern. Ebenfalls werden öffentliche Veranstaltungen oft durch Jagdhornbläser oder Jagdhundevorführungen ergänzt.

Die erfolgreiche Arbeit des Jagdverbandes auf all diesen Gebieten wird durch Mitgliedsbeiträge, staatliche Förderprojekte und Spendengelder unterstützt.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit den regionalen Hegegemeinschaften im Weisseritzkreis für Rotwild, Muffelwild und Rehwild sowie mit der Hegegemeinschaft Tharandter Wald. Diese Hegegemeinschaften werden finanziell unterstützt und sind der Garant für nachhaltige Entwicklung unseres heimischen Wildes.Ein besonderes Anliegen der Jägerschaft ist der Schutz des Wildnachwuchses gerade jetzt in der Zeit des Frühjahres und Frühsommers. Vögel, Raubwild wie Fuchs und Dachs, Reh- und Muffelwild, Rotwild und Schwarzwild bringen in diesem Zeitraum ihren Nachwuchs zur Welt und ziehen ihn groß. Deshalb darf das Wild in dieser Zeit nicht gestört werden. Die Gefahr durch Raubwild, Hunde und durch den Mensch ist dabei sehr groß. Auch die Jagd auf Elterntiere ist in dieser Zeit verboten.

In der Landwirtschaft ist es allerding auch die Zeit die ersten Wiesenflächen zu mähen. Die geschieht mittel starker effektiver Maschinen. In den Wiesen befinden sich häufig von den Müttern abgelegte Rehkitze oder der Hasennachwuchs sowie verschiedene Bodenbrüter. Diese sind in großer Gefahr von den Mähmaschinen verletzt oder getötet zu werden. Auch wenn es bereits einige gute Sensoren an den Erntefahrzeugen gibt, hat der Maschinenfahrer fast keine Chance die Tiere zu entdecken. Um diese Tiere zu schützen bedarf es einer guten Absprache zwischen Landwirtschaft und Jägern. So können die zu mähenden Flächen manuell abgesucht werden und Tiere vor der Mahd in Sicherheit gebracht werden. Dies sollte aber nur von Jägern oder anderem geschulten Personal durchgeführt werden, da die Elterntiere ihre Jungen auch wieder annehmen müssen. Eine Kitzaufzucht muss den Elterntieren überlassen werden und sollte nicht durch den Menschen ersetzt werden. Die manuelle Absuche der Wiesenflächen hat aber viele Nachteile. Der Vorgang ist zeit- und personalaufwendig, es gibt einen großen zeitlichen Versatz zwischen Suche und Mahd und man kann auch schnell sich duckende Tiere übersehen.

Ein moderner Ausweg ist der Einsatz von Drohnen mit entsprechenden Sensoren wie Wärmebildkameras. Mit ihrer Hilfe können Jäger in Abstimmung mit den Landwirten die Absuche der Wiesenflächen direkt vor der Mahd oder sogar während der Mahd durchführen. Durch Kommunikation zwischen Jäger und Maschinenfahrer ist es möglich den Fahrer direkt auf vor ihm befindliches Wild hinzuweisen. Diese Drohnen lassen sich natürlich auch für andere Aufgaben erfolgreich einsetzen. So kann Wildschaden an landwirtschaftlichen Nutzflächen ermittelt oder besser verhindert werden und es besteht die Möglichkeit verletzte oder getötete Tiere aufzufinden. Dies ist in Anbetracht einer drohenden Schweinepest oder bei den häufigen Wildunfällen ebenfalls ein wichtiger Nutzen.

Der Jagdverband wird zukünftig eine entsprechende Drohne mit Wärmebildkamera anschaffen. Es werden Jäger an dieser Drohne ausgebildet, die dann bei Bedarf von den Mitgliedern bzw. den Hegegemeinschaften abgefordert werden können. Diese Vorgehensweise gibt es heute bereits für das Nachsuchen auf verletztes Wild durch registrierte Jagdhundeführer.

Natürlich wird diese Drohne auch auf Anforderung anderen Fächennutzern wie Land- und Forstwirtschaft als Service zur Verfügung gestellt. Weiterhin kann der Einsatz auch für die Belange des Naturschutzes sinnvoll sein. Damit wird auch ein Beitrag für die gute erfolgreiche Zusammenarbeit der Jägerschaft mit Forst- und Landwirtschaft geleistet.

Der Jagdverband will durch die Anschaffung dieser Drohne wichtige Erfahrungen bei ihrem Einsatz in den verschiedenen Gebieten sammeln und diese Erfahrung dann auch anderen Interessenten zur Verfügung stellen.

Die Anschaffung und der Betrieb der Drohnen soll durch Fördergelder und Spenden unterstützt werden. Jeder Beitrag ist dabei natürlich hilfreich für den Jagdverband.

Weidmannsheil
Eckhard Schöbel
Schatzmeister

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