Problem Afrikanische Schweinepest (ASP)

Informationen zur ASP (Afrikanische Schweinepest)

Die Afrikanische Schweinepest kann Haus- und Wildschweine betreffen. Sie ist eine anzeigepflichtige Virusinfektion. Deutschland ist (noch) seit vielen Jahren seuchenfrei. Die vom afrikanischen Kontinent stammende und durch Lederzecken übertragene Krankheit wurde im Jahr 2007 nach Georgien eingeschleppt. Seitdem breitete sie sich über Russland, Weissrussland und der Ukraine nach Osteuropa aus. 2014 wurde Polen ebenfalls von den ersten ASP Fällen heimgesucht. In jüngster Zeit kommen noch Fälle aus Tschechien und Ungarn hinzu.

 

Afrikanische Schweinepest ASF im Baltikum, in Belgien, Bulgarien, Moldawien, Polen, Rumänien, Tschechien, Ungarn und Ukraine in 2018, Stand 16.10.2018, 09:02 Uhr
Karte: ASF im Baltikum, in Belgien, Bulgarien, Moldawien, Polen, Rumänien, Tschechien, Ungarn und Ukraine in 2018, Stand 16.10.2018, 09:02 Uhr

Welche Übertragungswege gibt es in Europa?

Die Übertragung des Erregers innerhalb Europas ist durch den direkten Kontakt mit ausgeschiedenen Sekreten und Blut von infizierten Tieren das größte Risiko. Die Kontagiosität ( Maß der Übertragungsfähigkeit eines Krankheitserregers) ohne Blutkontakt ist laut dem FLI jedoch moderat. Trotzdem sollte dies nicht zur Unachtsamkeit führen. Das Problem hierbei besteht in der indirekten Weitergabe des Virus durch Speiseabfälle oder Schweinefleischerzeugnisse. Durch den globalen Warenaustausch wird der Krankheit keine Barierre in den Weg gestellt. Bitte hier an sich selbst denken. Die Weitergabe kann auch über kontaminierte Kleidung, Fahrzeuge, Jagdausrüstung etc. erfolgen.

Empfehlungen für Jäger

Die Jägerschaft wurde aufgefordert bei Fallwild bzw. vermehrtes Auftreten von Fallwild bei Schwarzwildbeständen die zuständigen Behörden (Veterinäramt) zu informieren und entsprechende Proben zu entnehmen. Die Informationsweitergabe sollte durch einen Telefonanruf oder ggf. über das Tierfundkataster (Link: https://www.tierfund-kataster.de/tfk/tfk_erfassung.php) des Deutschen Jagdverband erfolgen. Die Probenentnahme ist im Merkblatt des FLI „Früherkennung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen: Vereinfachtes Probennahmeverfahren für die passive Surveillance der ASP“ beschrieben. Für die Probentnahme wird eine Aufwandsentschädigung gezahlt.
Bei Verdachtsfällen ist das Wildschwein nicht durch den Jagdpächter zu entsorgen oder an andere Stelle zu verbringen. Das Veterinäramt muss sich mit der Unteren Jagdbehörde und der Jägerschaft absprechen. Für den Ernstfall liegt ein Maßnahmenkatalog und eine Exemplarische Anwendung jagdlicher Maßnahmen vor.

Klinisches Krankheitsbild

Bei den derzeit kursierenden Virusisolaten treten nach einer Inkubationszeit von ca. vier Tagen schwere, unspezifische Symptome auf (hohes Fieber, Anorexie, respiratorische und gastrointestinale Symptome, Hautverfärbungen insbesondere bei Erregung), die in der Regel binnen einer guten Woche zum Tod des betroffenen Tieres führen. Weniger virulente Isolate können transiente Infektionen mit sehr geringen Symptomen auslösen. Chronische Infektionen sind ebenfalls beschrieben. Im Blut rekonvaleszenter Tiere lässt sich die Erbinformation des Virus noch sehr lange nachweisen (mehrere Monate). Die Erkrankung ist auf der Basis klinischer Symptome nicht von der Klassischen Schweinepest (KSP) und anderen schweren Allgemeinerkrankungen zu unterscheiden.

Quelle: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00014451/Steckbrief-Afrikanische-Schweinepest-2016-05-09K.pdf

Fazit

Bleibt zu hoffen, dass wir noch lange von einem Ausbruch des Virus in Deutschland entfernt sind. Sollte es jedoch so weit sein, dann müssen wir als Jägerschaft mit den Behörden Hand in Hand agieren, um die Ausbreitung einzudämmen. Ein Übergreifen auf den Hausschweinebestand wäre eine nicht auszumalende Katastrophe. Das dies einen unsagbaren hohen Kraftaufwand für uns Jäger bedeuten könnte, sollte jedem klar sein. Schließlich geht es hier um Ehrenamt und Engagement jedes Einzelnen. Um so mehr sollten im Vorfeld Absprachen und gemeinsame Lösungen gefunden werden.

Links Afrikanische Schweinepest

https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00014451/Steckbrief-Afrikanische-Schweinepest-2016-05-09K.pdf

Vereinfachtes Probennahmeverfahren für die passive Surveillance der ASP:  https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00004352/Zusatzinfo_Frueherkennung_ASP-WS20140725.pdf

Exemplarische Anwendung jagdlicher Maßnahmen im Seuchenfall der Afrikanischen Schweinepest (ASP): https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00005435/DJV-FLI_Exemplarische-Anwendung-jagdl-Massnahmen_10102017.pdf

Maßnahmenkatalog Optionen für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen im Seuchenfall: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00005433/DJV-FLI_Massnahmenkatalog-ASP_101017.pdf


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