In den vorangegangenen Jahren haben wir uns mit dem Schutzheiligen der Jäger und Hunde selber befasst und möchten Euch in diesem Jahr eine interessante Wanderung vorschlagen.
Das Lieblingstal bei Dittersbach-Dürrröhrsdorf wurde im frühen 19.Jh. durch Johann Gottlob Quandt angelegt. Er war ein großer Goetheverehrer und durch die Wahlverwandtschaften inspiriert, erwarb er das Rittergut in Dittersbach. Er fand hier eine wunderbare Landschaft vor, um seine Landschaftspläne Gestalt werden zu lassen.
Die Anfahrt nach Dittersbach erfolgt über Pirna und Wünschendorf. Hier bitte Vorsicht. Bei letzterer Ortsdurchfahrt herrscht Tempo 30 und ein stationärer Blitzer wacht über die Einhaltung.
Am Eingang von Dittersbach wartet dann ein großzügig angelegter, kostenloser Parkplatz auf die Wanderer. Oberhalb vom Rastplatz befindet sich unübersehbar der Eingang zum Tal, aus dem sich der Schullwitzbach herausschlängelt. Aufmerksame Besucher sehen bereits unser erstes Ziel -Die Hubertuskapelle-.
Dieses schlanke neogotische Bauwerk ist sehr schön angelegt und ausgestattet mit einer Freskenmalerei. Die auf Kalkputz gestaltete -Hirschlegende- frei nach den Alten Meistern, wurde von dem ortsansässigen Künstler Volker Lenkeit ausgeführt. Wir erinnern uns, die Legende ist Ansporn zur waidgerechten Jagd, Mäßigung bei deren Ausübung und für die eigene innere Läuterung.
Hier wird der Schöpfer im Geschöpfe geehrt und wir denken dabei an das Lied -Waidmannsheil- , das O.v.Riesenthal so klangvoll und unvergessen für die Nachwelt aufgeschrieben hat.
Wir wenden uns nun zurück und überwinden am Parkplatz die Straße in Richtung Elbersdorf. Nach wenigen Metern erreichen wir linker Hand eine Parkmauer, in der sich eine unscheinbare weiße Pforte befindet, welche nur angelehnt ist.
Durch diese betreten wir den Schloßpark und bestaunen einen kleinen Tempel, der sein Geheimnis verbirgt. Dann erreichen wir eine der schönsten Plastiken der griechischen Mythologie. -Diana von Versailles-(griech. Artemis). Die antike Schutzgöttin der Jagd.
Antike Jagden um die sich nur noch Legenden ranken, wie die vom Kalydonischen Eber, welcher die Felder der Stadt Kalydon verwüstete, weil der König die Opfergaben für die Göttin Artemis vergessen hatte.
Nach der Besichtigung des kleinen und sehr schön angelegten Parks folgen wir dem Lauf der Wesenitz und kommen zur Teufelskanzel.
Sie wird durch ein lustiges Schild angezeigt. Bald kommt nun der Wanderpfeil, der uns zum Aufstieg zur -Schönen Höhe-zwingt. Nun wird es auch für den Romantiker anstrengend, denn die Stufen gehen steil den Berg bis zum Ortseingang Elbersdorf hoch. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Belvedere und der Gaststätte zur -Schönen Aussicht-.
Das -Belvedere- zeigt sich ebenfalls in neogotischer Bauweise und ist die früheste Goetheverehrungsstätte. Vorbildlich durch den Quandtverein betreut und erhalten, bietet es einen wunderbaren Blick u.a. nach Stolpen und bis in die böhmisch-sächsische Schweiz. In ihrem Inneren verbergen sich Räumlichkeiten mit Malereien zu den bekanntesten Werken unseres Freiherrn aus Weimar, sowie eine Wanderausstellung eines zeitgenössischen Künstlers.
Nun verlangt es uns nach soviel, Romantik, Andacht und innerer Läuterung nach ganz anderen Bedürfnissen, und diese bietet ganz hervorragend die herzliche Wirtin von der gleich am Fuße des Belvedere liegenden Gaststätte -Zur schönen Aussicht- mit einer Schlachteplatte oder einem Kännchen Kaffee und selbstgebackenem Rhabarber-Kuchen mit Schlagsahne.
Leider ist die ersten zwei Wochen im November wegen Urlaub geschlossen, denn hier kann man sich auch in der Woche den Schlüssel für den Aussichtsturm holen.
Die unermüdlichen und rastlosen Wanderer werden nun weiter den Rundweg Richtung Lieblingstal nehmen, der weitere Denkmale und Rastplätze bietet. Wir aber wenden uns zurück nach Elbersdorf, und wählen zum Abstieg das breite Asphaltband bergab zum Parkplatz. Durchwandeln dabei noch die -Heiligen Hallen- unsäglich schöner und mächtiger Bäume und sind schon bald wieder an unserem Ankunftsplatz.
Viel Freude beim Wandern
Weidmannsheil
Ulrich Kunkel
