Jäger der verlorenen Quelle

Ein besonderes und fachübergreifendes Naturerlebnis bot sich den Teilnehmern der Exkursion zur „Quelle der Roten Neons“.

Gemeinsam mit dem Aquarienverein „Aquarist Wasserrose Dresden e.V.“ und seinem Vorsitzenden Thomas Krause ging es auf die Suche nach der Quelle des „Silbersees“ in der Dresdner Heide. Unter Aquarienfreunden ist diese Quelle schon seit DDR Zeiten besser bekannt unter dem Namen „Quelle der Roten Neons“. Sie war damals für viele praktisch die einzige Möglichkeit, völlig unbelastetes Aquarienwasser für die Zucht empfindlicher Zierfische zu schöpfen. Ihre genaue Lage ist ein von Insidern gut gehütetes Geheimnis.

Aktives Lernen – GEHT SO

Beim Ausflug am 13. Juni sollten diesmal aber nicht tropische Fische, sondern die heimische Natur im Vordergrund stehen. Hierfür standen die beiden Waidgenossen Ronny Kaiser und Dr. Georg Pohland aus dem Rabenauer Revier Pate. Ronny ist Inhaber von Zoo Kaiser und selber aktives Mitglied des Aquarienvereins Wasserrose. Er gilt in Aquarienkreisen als der Ansprechpartner für alle Fragen zur artgerechten Zierfischhaltung. Georg ist Biologe und vielen als Mitgründer der Natur-App Schmiede Sunbird Images bekannt. Um ihr umfangreiches Vorwissen mithilfe praktischer Tipps rund um die Naturpädagogik zu erweitern, besuchten Ronny und Georg bereits im vergangenen Jahr das Seminar ‚Einführung in die praktische Umweltbildung‘, welches von Lernort-Natur-Scout Richard Wittig-Lenk (Jagdverband Weißeritzkreis e.V.) und Umweltbildnerin Kaja Schreiber (Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-​Osterzgebirge e. V.) angeboten wird.

So vorbereitet, und mit dem vollen Lernort-Natur Koffer an Bord ging es vormittags vom Bahnhof Dresden-Klotzsche aus auf die Exkursion in die Dresdner Heide. Zu den besonders wissbegierigen Teilnehmern gehörten allen voran die jungen Nachwuchsaquarianer. Ausgestattet mit Becherlupen und Keschern ging es auf die Jagd nach Insekten und anderen Invertebraten aber auch die Flora des Waldes wurde mit großem Eifer erkundet. Zwischendurch gab es immer wieder kleine wissenschaftliche Experimente und viele spannende Sachen zu erklären. Ronny Kaiser untersuchte gemeinsam mit den Kindern die Wasserqualität an unterschiedlichen Gewässern entlang des Weges. Mithilfe von Teststäbchen und Testlösungen konnten die kleinen Aquarianer selber herausfinden, wie es um die jeweilige Wasserqualität bestellt ist, wobei die Ergebnisse auch von den erwachsenen Teilnehmern gespannt verfolgt wurden. Dazwischen gab es von Georg Pohland immer wieder Erklärungen zu Tieren und Pflanzen, die am selbst gefundenen lebenden Objekt direkt überprüft werden konnten. Wer besonders gut mitgemacht hatte, konnte sich einen Wildtieranstecker verdienen. Das spornte natürlich den Nachwuchs zu besonderem Eifer an. Während der Brotzeit kamen die Anschauungsobjekte aus dem Lernort-Natur Koffer zum Einsatz. Jung und Alt rätselten gemeinsam, zu welchem Wild denn die enthaltenen Probestücke von Decken, Schwarten und Bälgen wohl stammen könnten. Danach ging es weiter durch das dichte Grün, entlang von Bächen, über Lichtungen, vorbei an Waldameisen, Fröschen und morschen Bäumen mit ihren zahlreichen Bewohnern.

Genau hinschauen lohnt sich

Schließlich gelangte die Truppe zum „Silbersee“. Hier kamen dann noch einmal Kescher und Becherlupen zum Einsatz, während ein Teichhuhn seinen Nachwuchs fütterte. Dann noch einmal ein kleiner Marsch durch den Wald, entlang eines kleines Bächleins, bis hin zur legendären Quelle, die aus dem sandigen Boden hervorsprudelt. Natürlich wurde auch hier wieder unter der fachkundigen Anleitung von Ronny die Wasserqualität gemessen. Es konnte bestätigt werden, dass diese Quelle auch heute noch Wasser von tadelloser Qualität zu tage fördert. Geschmacksproben bestätigten die Ergebnisse. Erschöpft aber mit viel neuem Wissen über unsere Natur ging es dann zurück zum Bahnhof Klotzsche, wo die Veranstaltung endete.

Diese schöne kleine Expedition hat gezeigt, dass es sich lohnt, mit anderen Verbänden zusammenzuarbeiten, auch wenn man zunächst gar keine Berührungspunkte mit der Jagd vermuten würde. Einen tut uns aber die Liebe zur Natur, die Bemühungen diese zu erhalten und das Wissen darüber an nachfolgende Generationen weiterzugeben. Als Jäger sind wir schließlich immer gerne Ansprechpartner für all diese Themen und freuen uns schon auf weitere solcher spannenden Aktionen.

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