Stellungnahme zum Austritt des JV Delitzsch e.V.

Liebe Jägerinnen und Jäger,
es bleibt unruhig um die sächsische Jägerschaft.

Nach einem Rücktrittsdesaster im Vorstand des Landesjagdverbandes und dem Austritt einiger Verbände, stand es nicht gut um die Dachorganisation der sächsischen Jägerinnen und Jäger. Hoffnung brachte der außerordentliche Landesjägertag am 22.09.2018 in Siebenlehn. Nach hitzigen und sehr emotional geführten Diskussionen im Vorfeld, konnte ein neues Präsidium um Präsident Frank Seyring gewählt werden. Leider ließen die nächsten Hiobsbotschaften nicht lange auf sich warten. Mit seinem Resümee nach nur drei Monaten Vorstandsarbeit, stellte sich Herr Enrico Holz gegen seine Mitstreiter im Präsidium. Eine Zusammenarbeit war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Herr Enrico Holz nahm an den Sitzungen des Präsidiums nicht mehr teil und verweigerte die administrativen Zugänge für den Facebook-Auftritt des Verbandes. Eine weitere, schwere Enttäuschung war der unerwartete Rücktritt des Schatzmeisters Klaus-Dieter Jacob am 05.02.2019, nach etwas mehr als 4 Monaten Amtszeit. In seiner Rücktrittserklärung zeichnete er ein sehr dunkles Bild über die finanzielle Situation des Landesjagdverbandes. Zur erweiterten Präsidiumssitzung am 09.02.2019, waren beide Herren nicht anwesend und haben sich den Fragen der Vertreter der Jägerschaften nicht gestellt.

Mein Dank gilt vor allem Sören Sabisch, der sofort kommissarisch die Aufgaben des Schatzmeisters übernommen hatte. Seine Analyse zur finanziellen Situation fiel etwas weniger verschärft aus.

Der Landesjägertag am 18.05.2019 brachte neben der Abwahl von Herrn Enrico Holz, auch Nachwahlen und damit Verstärkung für das amtierende Präsidium. Es wurden wichtige Einsparmaßnahmen, wie z.B. die Verlegung der Geschäftsstelle beschlossen. Beschlossen wurde außerdem eine von der Satzungskommission vorgeschlagene Änderung der Satzung. Diese Satzungsänderung sollte vor allem den Verbänden mehr Mitspracherecht und Entscheidungsbeteiligung einräumen. Die Delegierten stimmten dieser Änderung zu.

Man sollte meinen, nun sei es geschafft. Der Landesjagdverband hat ein stabiles Präsidium, die geänderte Satzung verschafft allen Verbänden mehr Möglichkeiten zur direkten Einflussnahme, es sind geeignete Gegenmaßnahmen zum finanziellen Defizittrend eingeleitet wurden. Es scheint, als könne man sich wieder auf die eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Arbeitsgemeinschaften führen ihre Arbeit fort, es wird eine neue Fachgruppe für Niederwild und praktischen Arbeitsschutz gegründet. Der Verband passt sich mit einem neuen Web-Auftritt und einem Facebook-Account an die Anforderungen einer modernen Öffentlichkeitsarbeit an. Es geht wieder vorwärts.

Am 29.08.2019 musste ich erfahren, dass mit dem Jagdverband Delitzsch e.V., unter der Vorsitzenden Freifrau von Fritsch, ein weiterer Verband seinen Austritt erklärt hat. Die Vorsitzende war zuletzt Teil der Satzungskommission und hatte selbst zur positiven Entwicklung beigetragen. Ein weiterer Verband befindet demnächst über seinen Verbleib im Landesjagdverband. Für mich schockierend ist die Tatsache, dass den Mitgliedern dieser Verbände die Möglichkeit verwehrt blieb, sich auch über die Position der Gegenseite zu informieren. Vertreter des Präsidiums des Landesjagdverbandes wurden zu den Versammlungen der Jägerschaften nicht zugelassen.

Gerade in Zeiten eines politischen Umbruchs ist es wichtig, dass wir Jägerinnen und Jäger eine starke Stimme für unsere Interessen behalten. Wenn wir auch in Zukunft ein Mitspracherecht, bei der die Jagd betreffenden Gesetzgebung und Verordnungen haben möchten, brauchen wir einen starken Verband. Was ein starker Landesjagdverband bewegen kann, konnte man bei der Änderung des Jagdgesetzes in Sachsen-Anhalt beobachten.

Hinter der Arbeit des Präsidiums steckt ein sehr zeitintensives ehrenamtliches Engagement. Die Mitglieder des Präsidiums setzen sich für uns sächsische Jägerinnen und Jäger ein und das trotz der bekannten Umstände. Ich möchte allen Mitgliedern des Präsidiums meinen Respekt und meine Dankbarkeit für die geleistete Arbeit aussprechen, vor allem aber für Geduld und das gezeigte Durchhaltevermögen. Ich bin überzeugt davon, dass dieser Einsatz zum Erfolg führen wird. Den sächsischen Jägern möchte ich empfehlen, halten Sie unsere Gemeinschaft die Treue, schauen Sie auch hinter die Kulissen, signalisieren Sie Ihren Vertretern das Sie mit Ihrer Mitgliedschaft Teil des Sächsischen und des Deutschen Jagdverbandes bleiben möchten. Bleiben Sie kritisch, aber folgen Sie den ewigen Querulanten nicht.

Ich stehe uneingeschränkt an der Seite unseres Landesjagdverbandes. Einen Austritt des JV Weißeritzkreis e.V. wird es mit mir nicht geben.

Für die anstehenden Drückjagden wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Weidmannsheil!

Frank Fiebiger
Vorsitzender JV Weißeritzkreis e.V.

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